Dieser Test hat ergeben, dass in Ihrer Konstitution die Funktionsprinzipien Vata und Pitta gemeinsam vorherrschend sind. Von einer Vata-Pitta Konstitution spricht man, wenn Vata leicht stärker ist und umgekehrt von einer Pitta-Vata Konstitution, wenn sich Pitta etwas mehr zeigt. Vata ist das ayurvedische Bewegungsprinzip und steuert sämtliche Bewegungsabläufe im Körper. Ihm werden die Elemente Raum und Luft zugeordnet. Der Hauptsitz von Vata ist der Dickdarm, die Harnblase und die Nieren.  Pitta ist das ayurvedische Stoffwechselprinzip undsteuert alle Umwandlungsprozesse im Körper. Ihm werden die Elemente Feuer und ein wenig Wasser zugeordnet. Der Hauptsitz von Pitta ist der untere Magen, der Dünndarm, die Leber und die Bauchspeicheldrüse. Menschen mit einer ausgeprägten Vata-Pitta / Pitta-Vata Konstitution strahlen Lebendigkeit aus, sind charmant und gehen dynamisch und unternehmungslustig durchs Leben.

Je nach individueller Ausprägung oder je nachdem welches der beiden Doshas im Moment überwiegt, zeigt sich mehr die Beweglichkeit und Spontaneität des Vata Typs oder die Emotionalität und Leidenschaft des Pitta Typs. Dadurch mag sich nicht jeder Vata-Pitta / Pitta-Vata Typ in allen nachfolgend aufgelisteten Merkmalen erkennen.

Merkmale von Vata-Pitta / Pitta-Vata

In den folgenden drei Tabellen finden Sie alle wichtigen Merkmale die einen Vata-Pitta / Pitta-Vata-Typ kennzeichnen können.

Körperliche Merkmale
Körperfunktionen
Wesensmerkmale
Körperliche Merkmale
Gestalt Mittelgross, schlank, feingliedrig oder mehr muskulös und athletisch
Gelenke Feingliedrig, knochig bis warm, dehnbar
Hände & Füsse Klein, kalt bis mittelgross, warm
Nägel Klein oder mittelgross, eher brüchig oder weich, rosig
Gesicht Schmal, länglich mit schmalen Lippen oder eher kantig, markant mit weichen, rötlichen Lippen
Augen Klein, wach, dunkel oder eher durchdringender, scharfer Blick mit grüner, blauer oder grauer Iris
Nase Klein, schmal oder mehr prägnant, gerade, spitz
Haare Fein, trocken, kraus oder seidig glänzend, frühzeitig ergrauend, frühe Glatzenbildung
Haut Fein, zart, trocken, kalt oder eher empfindlich, rötlich, warm
Stimme Leise, schwach, rau oder mehr kräftig, klar, durchdringend
Ausstrahlung Begeisterungsfähig, kommunikativ, ausdrucksstark, temperamentvoll, impulsiv
Körperfunktionen
Sinne Entweder ausgeprägter Gehör- und Tastsinn oder mehr visuell orientiert, mit Blick für Details
Bewegungen Schnell, tänzelnd, energievoll, dynamisch, gute Koordination
Appetit Je nach Gemütslage wechselhafter Appetit oder auch starker Hunger, mal auf warme, nahrhafte Mahlzeiten, mal auf kühle, bissfeste Lebensmittel
Verdauung Grundsätzlich gut, mit Tendenz zu Verstopfung oder auch Durchfall je nach vorherrschendem Dosha
Energie Charmant, unternehmungslustig, kreativ, bewegungsorientiert, mal mehr spontan, mal zielgerichteter, mittlere Ausdauer
Schlaf Manchmal leichter, unterbrochener oder auch kurzer, tiefer Schlaf
Immunsystem Schwache bis mittelstarke Abwehrkraft
Wesensmerkmale
Geist Wach, fantasievoll, flexibel, sprunghaft oder eher zielgerichtet, willensstark, mutig und abenteuerlustig
Gefühle Heiter, beschwingt, empfindsam, dünnhäutig, wechselhaft, emotional, leidenschaftlich, sinnlich, ungeduldig, kritisch, schnell ärgerlich
Sprache Redet entweder viel und schnell oder überzeugt mit scharfer, geschliffener, überzeugungsstarker, geistreicher Sprache
Wetter/Klima Abneigung sowohl gegen kaltes, windiges als auch heisses und schwüles Wetter
Neigung zu Unruhe, Nervosität, Ängsten, stressbedingten Krankheiten, Erschöpfung, Ungeduld, Gereiztheit, Aggressivität
Lebensart Liebt den Austausch mit anderen Menschen, Abwechslung, Originalität, sportliche Aktivitäten, Erfolg und Anerkennung, Schönheit, Kunst, Musik, Ästhetik

Vata oder Pitta im Ungleichgewicht

Im Ayurveda wird zwischen einer angeborenen, natürlichen Konstitution (Prakriti) und einer erworbenen Gesundheitsstörung (Vikriti) unterschieden.

Von einem unausgeglichenen oder erhöhten Vata oder Pitta Dosha kann neben dem Vata und dem Pitta Typen auch der Kapha Typ betroffen sein.

Die Natur von Vata ist kalt und trocken, von Pitta hingegen heiss und eher feucht. Daraus ergibt sich eine grosse Bandbreite von möglichen körperlichen und emotionalen Beschwerden. Falls dadurch verschiedene Anzeichen einer Gesundheitsstörung gegensätzlicher Natur sind, kann sich dies gelegentlich in einem Spannungsfeld äussern. Daher ist es hilfreich, zuerst die jeweiligen Symptome der beiden Doshas Vata und Pitta zu differenzieren und anschliessend die jeweils stärksten und akutesten Beschwerden zu behandeln.

Folgende Anzeichen können auf ein gestörtes Vata Dosha hinweisen:

  • Nervosität, kreisende Gedanken, Sorgen, Ängste
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Kalte Hände, Füsse, Nasenspitze
  • Blähungen, Verstopfung
  • Gewichtsabnahme
  • Trockene Haut und Schleimhäute, trockenes Ekzem, rissige Haut
  • Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur, Kreuzschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Krampfartige Schmerzen während der Menstruation
  • Spannungskopfschmerzen
  • Nervöse Herzbeschwerden

Während der im Ayurveda beschriebenen Vata Zeit zwischen 02.00 und 06.00 Uhr sowie zwischen 14.00 und 18.00 Uhr erhöht sich das Vata Dosha natürlicherweise.

Folgende Anzeichen können auf ein gestörtes Pitta Dosha hinweisen:

  • Ungeduld, Gereiztheit, Aggression
  • Hitze in Körper und Geist
  • Rötungen, Entzündungen, Hautausschläge
  • Fieber, Blutungen
  • Gerötete Augen, gelbliches Augenweiss
  • Übersäuerung, saures Aufstossen, Magenprobleme
  • Brennende, stechende, pochende, klopfende Schmerzen

Während der im Ayurveda beschriebenen Pitta Zeit zwischen 22.00 und 02.00 Uhr sowie zwischen 10.00 und 14.00 Uhr erhöht sich das Pitta Dosha natürlicherweise.

Erhöhtes Vata oder Pitta ausgleichen

Allgemeine Empfehlungen

  • Beginnen Sie Ihren Tag in Ruhe
  • Nehmen Sie sich Zeit für Yogaübungen, Meditation, Ölmassage
  • Fahren Sie Ihr Tempo bewusst herunter, nehmen Sie Druck weg
  • Konzentrieren Sie sich in hektischen Situationen auf das Wesentliche
  • Setzen Sie Prioritäten und haushalten Sie gut mit Ihren Kräften
  • Legen Sie tagsüber kleine Ruhepausen ein, gönnen Sie sich genügend Musse
  • Orientieren Sie sich an Tätigkeiten und Erlebnissen, die Ihren vielseitigen Interessen entsprechen und Sie nähren
  • Geniessen Sie körperliche Aktivitäten in der Natur
  • Verbringen Sie Ihren Feierabend mit entspannenden Tätigkeiten
  • Gehen Sie vor 22.00 schlafen

Empfehlungen für die Ernährung

Um das kalte Vata und das heisse Pitta Dosha zu harmonisieren, ist es hilfreich, Kapha aufzubauen. Dies geschieht mit Lebensmitteln, die aufbauend energievoll sind. Den Aufbau von Kapha begünstigt der süsse Geschmack und Nahrung mit schweren, erdigen und feuchten Qualitäten.

  • Essen Sie täglich drei nahrhafte, leicht verdauliche Hauptmahlzeiten
  • Geniessen Sie Gerichte mit ausreichend Feuchtigkeit wie Suppen, Eintöpfe etc.
  • Wenn Sie zwischendurch Energie benötigen, sind im Sommer süsses Obst oder süsser Fruchtsaft, im Winter Nüsse, Getreidebrei oder gedünstetes Obst empfohlen
  • Essen Sie in ruhiger, entspannter Atmosphäre
  • Nehmen Sie sich bewusst Zeit zum Essen, essen Sie regelmässig
  • Gönnen Sie Ihrem Körper qualitativ hochwertiges, frisches Essen
  • Verwenden Sie hochwertige Fette und Pflanzenöle (Ghee, Olivenöl etc.)
  • Orientieren Sie sich im Sommer an die Empfehlungen für den Pitta Typ
  • Befolgen Sie im Herbst und Winter die Ernährungsempfehlungen für den Vata Typ
  • Im September und Oktober, wo im Jahreslauf die Pitta Zeit überschneidend zur Vata Zeit wechselt, verlangt das Verdauungssystem besondere Aufmerksamkeit

Hinweis:
Die Informationen auf dieser Webseite wurden nach bestem Wissen zusammengetragen und geprüft. Sie dienen ausschliesslich der allgemeinen Information. Die aufgeführten Hinweise und Empfehlungen zur Selbsthilfe ersetzen in keiner Weise den Besuch eines Arztes oder eines eidgenössisch anerkannten Heilpraktikers Fachrichtung Ayurveda Medizin.