Ayurveda sagt, dass viele negative gesundheitliche Symptome durch eine Ernährungsumstellung verbessert werden . Unsere Speisen sollen gut gekocht, wohlduftend, vitalstoffreich, gutaussehend, gut verdaulich, einfach und schmackhaft sein

Im Ayurveda werden Köche als Alchemisten der Lebensenergie bezeichnet. In den Schriften wird empfohlen, sich vor der Zubereitung der Speisen zu reinigen. Diese Rituale werden auch heute noch in Indien praktiziert. Sie helfen den Kochenden, sich innerlich auf ihre Aufgabe vorzubereiten und sollen zudem Stress senken. Auch für uns ist eine achtsame Reinigung die beste Voraussetzung, um eine rundum bekömmliche Mahlzeit.

Nebst der wichtigen Hygiene ist es auch von Vorteil zu wissen, welche Geschmacksrichtungen der Ayurveda kennt.

Beispiele der 6 Geschmacksrichtungen

Getreide, süsses Gemüse, Früchte, Milch, Fleisch

Essig, Zitrone, saure Früchte, Jogurt, Tomaten

Salz, Sojasauce

Chili, Pfeffer, Meerrettich, Senf

Blattgemüse, Salat, Gartenkräuter, Kaffee

Hülsenfrüchte, Kohl, Salbei, Rucola

Empfehlungen

Ausserdem finden sich noch weitere Aspekte zur Kochkunst in der ayurvedischen Wissenschaft, die man für eine wohltuende und nachhaltig positive Wirkung des zubereiteten Essens auf den Körper berücksichtigen sollte.

Im Folgenden finden Sie einige persönliche und nützliche Tipps zum Kochen mit Ayurveda:

Wussten Sie zudem, dass man im Ayurveda mit dem Süssen die Mahlzeit startet?
Das Süsse ist schwerer verdaulich als andere Geschmacksrichtungen. Am Anfang einer Nahrungsaufnahme hat die Verdauung noch grössere Kraft. Mit beispielsweise einem Blattsalat sollten Sie die Mahlzeit abschliessen. Die Bitterstoffe schliessen den Magen wieder. Also genau umgekehrt als wir es uns gewohnt sind.

Wo soll man denn nun anfangen?
Ganz einfach: Bei den Zutaten. Der Ayurveda arbeitet in der Küche mit den allerbesten Zutaten. Eine äusserst Vielseitige ist das Ghee. Auch Gewürze finden einen wichtigen Platz in jeder ayurvedischen Mahlzeit. Finden Sie heraus, was zu Ihnen passt.

Ghee – «das Gold im Ayurveda»

Ghee ist geklärte Butter. Durch einen langsamen, längeren Kochprozess wird das in Butter enthaltene Milcheiweiss und der Milchzucker entfernt; es bleibt das Ghee. Im Ayurveda hat Ghee eine wichtige Bedeutung. Es wird in der Küche, aber auch in Massagen eingesetzt.

Weshalb Ghee?

  • Ghee ist ein stärkendes Lebensmittel
  • Ghee soll die Mahlzeit leichter und verdaulicher machen
  • Ist ein Rasayana

 

Ghee, Bio Suisse

Zum Kochen, Dünsten, Braten, Anrösten von Gewürzen oder zum Verfeinern der fertigen Speisen. Ghee ist ein wichtiger Bestandteil der Ayurveda Küche und gehört laut den ayurvedischen Schriften zu den Lebensmitteln, die man täglich zu sich nehmen sollte. 

Gewürze – für unser tägliches Wohlbefinden

Gewürze sind wichtig für unser körperliches Wohlbefinden. Jedes Gewürz hat seine eigene Wirkung und Geschmacksrichtung, wie z.B. verdauungsfördernd, anregend, entblähend etc. Im Ayurveda werden die Gewürze gezielt eingesetzt, um das innere Gleichgewicht und die Verdauung zu unterstützen.

Gezielte Anwendung der Gewürze:

  • Tomaten sind sauer, gibt man Kurkuma dazu, kann man die Säure durch das Bittere vom Kurkuma ausgleichen.
  • Ein süsses Dessert ist eher schwer verdaulich, gibt man Muskatnuss dazu, wird es leichter.
  • Der Kaffee ist stark erhitzend und sauer, gibt man Kardamom und Nelke dazu, so wird kühlend und entsäuernd entgegengewirkt.

Tipp: Wenn man gemörserte Gewürze zuerst in der Pfanne anröstet (ohne Öl), kommen die ätherischen Öle besser zur Geltung.

Nach allen Informationen und Tipps können Sie nun durchstarten! Aber wie genau sieht denn ein idealer Tag in der ayurvedischen Ernährungslehre aus, damit der Körper optimal versorgt ist?

Tagesplanung

Nachdem Sie den Tag mit einem warmen Glas Wasser oder Ingwerwasser gestartet haben, verlangt Ihr Körper je nach Dosha und Verdauungskraft ein Frühstück.

Das Frühstück ist die erste Mahlzeit am Tag, morgens die erste Nahrung, mit der wir unseren Magen füllen. Die Mahlzeit soll warm und gekocht sein. Am passendsten ist ein warmer Getreidebrei mit gedünsteten Früchten.

Zur Mittagszeit steht die Sonne am höchsten. Das heisst unser Agni (Verdauungsfeuer) ist jetzt am stärksten und kann die Hauptmahlzeit gut aufnehmen. Somit ist am Mittag der ideale Zeitpunkt, die eher schwerer verdaulichen Speisen wie Rohkost, Salat und Eiweissträger (Hülsenfrüchte) zu integrieren. Dazu kommen Getreide, Gemüse, Chutney und eine Süssspeise und bilden  eine ausgewogene Mittagsmahlzeit.

Salat oder Rohkost: Pitta Ausgleich

Hüslenfrüchte: für alle Doshas

Wurzelgemüse: Vata Ausgleich

Süssspeisen: Vata/Pitta Ausgleich, Ojas aufbau

Reiss, Getreide: für alle Doshas

Blattgemüse: Kapha Ausgleich

Chutney: Geschmacksausgleich

Zum Abend hin wollen wir zur Ruhe und Entspannung kommen. Das wird durch ein leichtes Mahl unterstützt. Suppen und Eintöpfe, Gemüsegerichte oder wenig Getreide. Auch das bekannte Abendbrot zählt sogar im Ayurveda zu einem ausgewogenen Abendessen. Am besten frisch und selbst gebacken.

Grundsätzlich werden im Ayurveda drei tägliche Mahlzeiten empfohlen. Je nach individueller Konstitution und Bedürfnissen, können aber auch Snacks eingeplant werden.

Finden Sie Ihren optimalen Ernährungsplan der für sie passt.

Die oben erwähnten Empfehlungen können erstmal viel Theorie auf einmal sein. Beginnen Sie mit einem ersten Schritt: Wenn Sie es schaffen, eine warme, frisch zubereitete Mahlzeit pro Tag einzunehmen, ist das bereits ein grosser Schritt. Das kann zum Beispiel ein Kitchari sein…